B-Parade – Genehmigung für Berlins neue Loveparade steht noch aus

Nach der Duisburg-Katastrophe vor zwei Jahren wurde ein für allemal ein Strich unter die Loveparade gezogen, doch jetzt kündigt sich die B-Parade an: Sie könnte die Nachfolgerin der legendären Loveparade werden und das Musik-Großereignis zurück nach Berlin holen.

© Marco Barnebeck / pixelio.de

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Auf den ersten Blick scheint sie eine Veranstaltung ähnlich der Loveparade zu sein, welche von 1989 bis 2006 in Berlin und danach jeweils in verschiedenen Städten des Ruhrgebiets stattgefunden hatte. So sollen am 21. Juli 2012 auf der Straße des 17. Juni etwa 50 Musik-Trucks fahren und entlang des Tiergartens zahlreiche DJ-Pulte, Tanzflächen und Imbiss- sowie Getränkestände für Spaß, Speis und Trank sorgen. Mit 350.000 bis 450.000 Besuchern rechnet Veranstalter Eric J. Nußbaum, der jedoch ausdrücklich darauf hinweist, dass die B-Parade keine „Loveparade 2012“ werden soll. Vielmehr handele es sich hier um ein kulturelles Event. So sollen die verschiedenen Trucks beispielsweise unterschiedliche Länder repräsentieren und (musikalisch) vorstellen. Am Abend können die Besucher dann voraussichtlich Shuttle-Busse nutzen, um in angesagten Berliner Clubs weiterzufeiern.

© Erich Rosenkranz / pixelio.de

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Sicherheitsprobleme wie bei der Loveparade in Duisburg im Jahr 2010 sind bei der B-Parade laut Nußbaum nicht zu befürchten: Der Tiergarten soll komplett eingezäunt werden, so dass Sicherheitskontrollen an den Eingängen möglich sind und Besucher keine gefährlichen Gegenstände mit aufs Parade-Gelände nehmen können. Die Grünanlage soll außerdem als Ausweichgebiet fungieren für den Fall, dass auf dem Veranstaltungsgelände eine Panik ausbricht. Entlang der Paradeflächen selbst sind keine Abzäunungen geplant, um alle Fluchtwege in den Park hinein offen zu lassen. Vorgesehen ist zudem, so viel Sicherheitspersonal einzusetzen, dass die Zäune um den Tiergarten herum im Notfall von diesem geöffnet werden können.

Für Besucher ist der Eintritt zur B-Parade gratis; kosten soll das Ganze aber etwa zwei Millionen Euro, die vom Berliner Caterer DD Dajana GmbH und dessen Sponsoren übernommen werden. Das Unternehmen, das von Dajana Graf geführt wird, ist auch als Haupt-Caterer der B-Parade angedacht. In den veranschlagten 2 Millionen Euro sind u.a. die Abfallentsorgung und ein Entwurf zum Lärmschutz, u.a. mithilfe von mobilen Lärmschutzwänden, inbegriffen.

Scheitern kann die Durchführung der B-Parade nun maximal noch an den Berliner Behörden. Die zweifeln noch am Sinn der Veranstaltung und befürchten außerdem eine Überlastung der Straße des 17. Juni, die im Vormonat schon vom Christopher Street Day, der Fashion Week und der Fanmeile beansprucht wird. Da die B-Parade aber erst am 21. Juli, also rund einen Monat später, stattfinden soll, kann dies eigentlich nicht als Ausrede gelten, die Genehmigung nicht zu erteilen.

Veronika Streit (mit Bildmaterial von Marco Barnebeck & Erich Rosenkranz / pixelio.de)

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