Berliner S-Bahn: Probleme gravierender als angenommen

Seit Mitte 2009 bereitet die Berliner S-Bahn ihren (treuen) Kunden Ärger. Wer aber darauf hoffte, dass die seit fast drei Jahren bestehenden Probleme nach 2012 endlich der Vergangenheit angehören, wird nun einmal mehr enttäuscht. 

Gradient_Photo / flickr.com

Am 6. Dezember 2009 machten wir unserem Ärger über die Berliner S-Bahn mit unserem Beitrag „Bis(s) zum bitteren Ende“ zum ersten Mal Luft. Nach (für damalige Verhältnisse) nur wenigen Monaten der Einschränkungen, Ausfälle und Ärgernisse stand – mehr oder weniger überraschend – eine Fahrkostenerhöhung zur Debatte.

Die schrittweise „Anpassung“ der Preise für die Beförderung ist ja nun mittlerweile Realität – ganz anders allerdings verhält es sich mit der „Usability“ – der Nutzbar- oder auch Bedienbarkeit der Berliner S-Bahn. Diese nämlich ist nach wie vor und immer wieder erheblich eingeschränkt.

Wer nun die Hoffnung hatte, dass die Probleme mit dem öffentlichen Nahverkehr in Berlin spätestens Ende dieses Jahres behoben sind – wie es denn einst mal verkündet wurde, bekommt – dem S-Bahn-Image gerecht – wieder einen Korb. Die Nachrichtenagentur Reuters nämlich vermeldet aktuell, dass die Probleme bei der Berliner S-Bahn weitaus größer sind, als dies bislang bekannt war. Nach internen „Bahn-Papieren“ soll nicht nur die Wagenflotte veraltet sein, nein, auch die Leit- und Signaltechnik soll es ganz einfach nicht mehr bringen.

Intern ist bereits die Rede von einem „milliardenschweren Sonderprogramm“. In den nächsten zehn Jahren, so die Schlussfolgerung, müssten 1,5 Milliarden (in Zahlen: 1.500.000.000 Euro) aufgebracht werden, um die entsprechende Infrastruktur und damit das Berliner Schienennetz auf Vordermann zu bringen.

Nach Angaben des RBB wollte sich ein Bahn-Sprecher – angesprochen auf diese internen Papiere und Zahlen – nicht näher äußern. Er bestätigte lediglich, dass die Deutsche Bahn-Tochter, die Berliner S-Bahn, zwischen 2012 und 2016 bis zu 720 Millionen Euro in die Infrastruktur investiere. Unbestritten sei, so der Bericht, dass auch nach dieser Periode weiterhin Investitionsbedarf bestehe. Woher diese finanziellen Mittel wohl kommen werden, dürfte vor allem Besitzern einer für 12 Monate im Voraus bezahlten „Umwelt-Karte“ nun klar sein…

Wir bleiben am Ball!

Bernard Bruck (mit Bildmaterial von Gradient_Photo / flickr.com)

 

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