JWD Beelitz – Ein Leben nach dem Spargel

Am Samstag, den 31. Juli ging es für das Hauptstadtstudio nach Beelitz im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Die Stadt Beelitz im Südosten Berlins besteht aus 12 Ortsteilen und ist Heimat von etwas unter 12.000 Einwohnern.

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Es ist noch gar nicht lange her, da fand man in Berlin kaum einen Supermarkt oder eine Straßenecke, wo nicht Beelitzer Spargel angeboten wurde. Aber diese Zeit ist vorbei. „Beelitz? Was wollt ihr denn da? Die Spargelsaison ist doch vorbei?“ Dieser oder ähnliche  Kommentare begegneten uns häufig im Vorfeld unseres Ausflugs. Fakt ist, dass Beelitz das Zentrum des größten Spargelanbaugebiets Brandenburgs ist. Da die Spargelsaison jedoch zum 24. Juni endete, mussten wir nach Alternativen Ausschau halten. Entsprechend ist auch das Beelitzer Spargelmuseum in der Zeit vom 01. April bis 30. Juni täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Jetzt außerhalb der Saison erhält man nur nach vorheriger Anmeldung Einlass.

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Ortskern Beelitz
Erste Anlaufstelle war die 2006 rekonstruierte Bockwindmühle. Leider konnten wir die Mühle nur von außen betrachten, da wie wir auf einem Schild lesen konnten, eine Besichtigung derzeit aus „organisatorischen Gründen“ nicht möglich ist. Kein Spargel, keine Mühlenbesichtigung, also hieß es weitersuchen.

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Ein sicheres Ziel ist fast immer und überall der Ortskern mit dazugehöriger Kirche. Und auch in Beelitz konnten wir uns auf diese goldene Regel des Städtetourismus verlassen. In der 1247 erstmals urkundlich erwähnten Kirche mussten sich unsere Augen erst einmal an die relative Dunkelheit gewöhnen. Obwohl es draußen ein strahlend schöner Sommertag war und auch die Kirche von außen recht hell wirkte, so war das Gebäude im Inneren doch recht düster. Große Flächen an denen der Putz von den Wänden und Säulen abgeblättert ist verleihen der Kirche beinahe etwas Grottenhaftes. Was es mit diesen Flecken auf sich hatte erfuhren wir von einem Einheimischen, der uns bereitwillig über die Geschichte der Kirche berichtete. So erfuhren wir, dass die Stadtpfarrkirche St. Marien und St. Nikolai ursprünglich aus zwei separaten Kirchen bestand, der Pfeilerbasilika St. Marien und der Wunderblutkapelle St. Nikolai. Die räumliche Trennung wurde im Laufe der Jahrhunderte nach zahlreichen Umbauten überwunden, so dass es heute den Anschein hat, die Wunderblutkapelle sei ein bloßer Anbau der Kirche.

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Ausgerechnet die Sanierung des Ortskerns in den 1990er-Jahren beschleunigte den Verfall der Kirche. Die Bepflasterung der ehemaligen Grünflächew bewirkte eine Versiegelung des Bodens, wodurch viel Feuchtigkeit in das Mauerwerk des etwas tieferliegenden Kirchengebäudes eindringen konnte. Doch nicht nur die Fassade brökelt. Auch die beiden seitlichen Emporen sind wegen Sicherheitsbedenken für die Öffentlichkeit gesperrt. So wird ein Kirchenbesuch in Beelitz beinahe schon zum Abenteuer. Der Förderverein Stadtpfarrkirche Beelitz e.V. versucht mit viel Engagement und Eigenleistung die Schäden der Kirche zu reparieren. Doch Geldmangel und Kämpfe mit den Behörden lassen die Sanierung zu einem langwierigen Unterfangen werden.

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Weitere Beelitz-Fotos findet Ihr zudem unter: wochenmarktfoto.com

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