Mehr Drogenkontrollen in Berliner Clubs gefordert | SPD-Politiker mischt sich ein!

Der SPD-Politiker Tom Schreiber spricht sich seit Kurzem für stärkere Drogenkontrollen in Berliner Clubs aus. Diese seien auch „im Interesse der Konsumenten“. Ob dem tatsächlich so ist, ist zweifelhaft. Fakt aber ist, dass die realitätsfremde Forderung die Berliner Clubs wohl einmal mehr in Bedrängnis bringen könnte. Ein Kommentar.

© Facebook-Seite Tom Schreiber (MdA)

Tom Schreiber ist Freunden und Feinden – neben seiner Tätigkeit als Abgeordneter im Berliner Abgeordnetenhaus – vor allem als Langzeit-Student bekannt. Seit 2001 nämlich studiert er Erziehungswissenschaften und Politikwissenschaften an der Universität Potsdam. Das Studium muss ihm gefallen; wie sonst ist es zu erklären, dass er bisher und seit dem Erreichen der allgemeinen Hochschulreife 1999 über keinen weiterführenden Abschluss verfügt?

Vielleicht aber ist es auch seiner politischen Tätigkeit als Abgeordneter und Sprecher der SPD-Fraktion für Verfassungsschutz und queere Politik zu verdanken, dass der Politiker es bislang nicht geschafft hat, seine Studien zu einem Abschluss zu bringen. Wie dem auch sei: Nachdem er zuletzt die Piraten wegen ihres Schlabberlooks im Abgeordnetenhaus anging, macht er sich nun daran, Berlins Clubkultur zu einem besseren und gesünderen Image verhelfen zu wollen. So fordert er neuerdings strengere Drogenkontrollen in den Berliner Clubs. Dies, um der „massiven Vergesellschaftung von Drogenkonsum“ entgegenzuwirken, wie es der Tagesspiegel in seinem Bericht formuliert.

Durch den „stärkeren Kontrolldruck“ soll nicht zuletzt auch den Drogenkonsumenten selbst geholfen werden. Nach Meinung des jungen Politikers steht vor allem das Berghain exemplarisch für viele Clubs, vor denen die Polizei etwa stichprobenartige Kontrollen vornehmen könnte. Clubeigene Türsteher ihrerseits sollten keine offensichtlich unter Drogeneinfluß stehenden Personen mehr in die Clubs reinlassen. Dies allerdings dürfte wohl kaum im Interesse der Clubbetreiber sein. Warum auch?

Die meisten derer, die in ihrer Freizeit und vor allem während des „Clubbings“ Drogen konsumieren, erfreuen sich still und heimlich ihres Rauschzustandes. Zweifelsohne sind Drogen schlecht, gesundheitsgefährdend und nicht zuletzt dadurch zu verurteilen – sie lassen sich jedoch wohl kaum aus einer Metropole wie Berlin verbannen. Und wenn, sollte man doch bitte bei den Händlern, den „Dealern“, anfangen.

Das aber dürfte Herrn Schreiber, der sich immer mehr zum Moralprediger der Berliner SPD entwickelt, gänzlich fremd sein. Viel lieber formuliert dieser krude politische Forderungen, ohne sich jemals selbst mit der Realität bzw. den Gegebenheiten auseinandergesetzt zu haben. Was jedenfalls die Forderung nach intensiveren Drogenkontrollen in Clubs angeht, halten andere Politiker, so u.a. Benedikt Lux (Grüne) dagegen. Dieser, so der Tagesspiegel weiter, habe „keine Erkenntnis, dass Drogen in Clubs stärker als bisher an der Tagesordnung seien“.

Auch auf seiner eigenen Facebook-Seite, wo Schreiber stolz einen Ausschnitt des betreffenden „Bild“-Artikels gepostet hat, erntet der Langzeit-Student und Möchtegern-Moralapostel mehr Spott als Anerkennung. So schreibt hier etwa ein User: „Haben sie dich nicht mehr ins Berghain reingelassen?“ Genau diese Frage stellten wir uns auch. Vielleicht sollte sich Herr Schreiber bei seinem nächsten Clubbing-Vorhaben doch eher an die Piraten halten und Anzug & Krawatte weglassen. Dann klappt’s vielleicht auch mit dem Reinkommen.

Ein Kommentar* von Bernard Bruck (mit Bildmaterial von Facebook & flickr.com)

*Hinweis: Dieser Kommentar spiegelt in keinster Weise die Meinung der Redaktion des hauptstadtstudio.com wider.

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