Public Viewing in Berlin | Hier könnt ihr die EM 2012 live verfolgen!

Am vergangenen Wochenende sah man sie wieder überall in der Stadt: Fußball-Fans in Trikots ihrer Nationalmannschaften, mit Fähnchen geschmückte Autos, Vuvuzelas und Trillerpfeifen. Ob schwarz-rot-gold, knallig orange oder rot-gelb – in Berlin feiern in diesem Monat wieder alle zusammen die Euro 2012. Und da es sich zusammen viel schöner feiert, verraten wir euch hier, wo die Stimmung während der Gruppenspiele am besten ist.

© leica / pixelio.de

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Zunächst gibt es da natürlich die Fanmeile am Brandenburger Tor. Hier können Fans die Fußballspiele ihrer Lieblingsmannschaften kostenlos auf einer 60 Quadratmeter großen Leinwand oder auf einer der weiteren auf dem Gelände installierten Großleinwände mitverfolgen. Wichtig zu beachten: Es dürfen zwar Getränke auf die Fanmeile mitgenommen werden, aber nur in Plastikbehältern bis maximal 1/2 Liter. Glasflaschen sowie Dosen jeglicher Art (auch Deosprays) sind nicht gestattet. Essen hingegen ist erlaubt. Geöffnet ist die Fanmeile täglich von 13 Uhr bis Mitternacht und am 1.7. (Endspiel) schon ab 11 Uhr.

Gemütlicher ist das Public Viewing in einem Biergarten – so das Wetter denn mitspielt. Fast alle Berliner Biergärten haben in diesem Monat Leinwände oder Bildschirme aufgebaut, um ihren Gästen die besten EM-Live-Bilder bieten zu können: Im “Mauersegler” und “Schönwetter” am Mauerpark gibt es sowohl Flaschen- als auch frisch gezapftes Bier und dazu Gegrilltes, Frittiertes sowie Kaffee und Kuchen. Und wenn’s doch mal nass werden sollte, findet man unter den riesigen Sonnenschirmen oder auf der überdachten Terrasse Schutz vorm Regen.

Berliner Republik © Veronika Streit

Berliner Republik © Veronika Streit

Wer keine Lust auf Draußenleinwände mit schlechtem Kontrast hat und lieber drinnen schauen will, der kann natürlich auch in eine Kneipe oder Bar gehen und dort die persönliche Lieblingsmannschaft anfeuern. Besonders spannend ist das in der “Berliner Republik” am S-Bahnhof Friedrichstraße, den Einheimischen auch als “Brokers Bierbörse” bekannt, denn täglich ab 17 Uhr richten sich die Fassbierpreise dort nach der Getränkenachfrage der Gäste. Wird also beispielsweise sehr viel Kindl bestellt, steigt der Preis fürs Kindl; will dafür keiner Potsdamer Rex, fällt dessen Preis. Ab und zu gibt’s auch mal einen Börsencrash – dann fallen die Bierpreise für kurze Zeit in den Keller, und es heißt: Schnell bestellen, eh die Preise wieder in die Höhe schnellen!

Wer es doch lieber etwas größer mag, aber keine Lust auf Fanmeile hat, findet natürlich noch viele weitere Orte, an denen die Fußballspiele der EM 2012 live übertragen werden.
So können in der Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg auf einer 24 Quadratmeter großen Leinwand die Gruppen- und Finalspiele verfolgt werden. Dazu wird bei Bedarf Bier vom Fass und Gegrilltes serviert. Der Eintritt ist hier allerdings nicht immer kostenlos. 3 Euro muss man für jedes Spiel nach der Gruppenphase löhnen und immer, wenn Deutschland spielt.
Ganz und gar gratis hingegen ist das Public Viewing im Lido in Kreuzberg nahe der Oberbaumbrücke. Im “Lido EM-2012-Hauptquartier” werden alle Deutschlandspiele und natürlich die Gruppenfinal- und Finalspiele auf Flatscreens im Biergarten und auf einer riesigen Kinoleinwand im Konzertsaal gezeigt. Finden zwei Spiele gleichzeitig statt, läuft jeweils eins draußen und eins drinnen, und: Die Getränkepreise halten sich im Lido auch im Rahmen.
Hartgesottene Fußballfans hingegen werden es sich natürlich nicht nehmen lassen, die EM-Spiele im Hauptstadtquartier des Fußballmagazins “11 Freunde” in Friedrichshain zu schauen. Das befindet sich im Postbahnhof am Ostbahnhof und überträgt alle Spiele der EM 2012 auf einer großen LED-Leinwand. Der Eintritt ist hier ebenfalls kostenlos, und es passen bis zu 3.500 Fans hinein. Neben der Live-Übertragung der Spiele gibt es hier u.a. Experten-Talkrunden mit Reportern und ehemaligen Nationalspielern sowie viele weitere thematische “Extras” in Form von Dokus, Musik, Lesungen und Kabarett.

Prinzipiell kann man in Berlin aber natürlich in so ziemlich jeder Kneipe, Bar, Gaststätte o.ä. die EM 2012 live verfolgen. Bis auf ein paar wenige “Oasen der Ruhe” gehört Public Viewing in der Hauptstadt noch bis 1. Juli zum Pflichtprogramm. Um sich gute Plätze zu sichern, sollte man aber – gerade bei den Schland-Spielen – immer rechtzeitig vor Ort sein. Wir von Hauptstadtstudio.com wünschen all unseren Lesern eine stimmungsvolle EM 2012 und natürlich: Gutes Wetter, wenn Deutschland spielt!

Bedeutung des Begriffs „Public Viewing“:

Der Anglizismus „Public Viewing“, welcher aus den Wörtern „public“ (Dt.: öffentlich) und „viewing“ (Dt.: Projektion, Betrachtung) zusammengesetzt ist, wird in Deutschland für das öffentliche, gemeinschaftliche Schauen von bedeutenden Sportevents wie der Fußball-EM auf Großleinwänden bezeichnet. Im englischsprachigen Raum hat das Wort eine wesentlich allgemeinere Bedeutung: Dort bezeichnet es jedwede Art der öffentlichen Vorführung oder Ausstellung, z.B. einen „Tag der offenen Tür“. Vorsicht ist in den USA geboten: Hier wird der Begriff „Public Viewing“ für das öffentliche Aufbahren eines Verstorbenen zum Zwecke der Erweisung der letzten Ehre verwendet. In Deutschland wurde das Wort 2007 in den Duden übernommen und letztes Jahr zusätzlich mit dem Synonym „Rudelgucken“ versehen.

Veronika Streit (mit Bildmaterial von leica / pixelio.de)

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