Berlin für ausländische Wissenschaftler attraktiv | FU und HU vor LMU München

Die Berliner Universitäten werden laut einer unabhängigen Statistik der Humboldt-Foundation gerne von ausländischen Wissenschaftlern für Forschungsaufenthalte genutzt: Auf Platz 1 und 2 des Beliebtheitsrankings liegen zwei Berliner Unis – die Freie Universität und die Humboldt-Universität. Mit etwas Abstand folgen auf Platz 3 und 5 die Münchner Universitäten LMU und TUM sowie auf Platz 4 die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

© Rolf Handke / pixelio.de

HU Berlin © Rolf Handke / pixelio.de

Besonders beliebt sind die Berliner Unis nach wie vor bei Geisteswissenschaftlern aus dem Ausland. Im Bereich der Geisteswissenschaften liegen FU und HU vorne, es folgt die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg auf Platz 3. Aufgeholt hat Berlin auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften. Dort ist die FU Berlin aktuell auf dem ersten Platz vor den Universitäten Potsdam und Kaiserslautern platziert. Im Bereich Ingenieurswissenschaften erhielt die HU immerhin die Bronzemedaille hinter der Uni Göttingen und Uni Münster. Nicht ganz so gut schneidet die Hauptstadt in den Naturwissenschaften ab. Hier belegen Freie und Humboldt-Universität nur Platz 9 und 10 und werden von den Münchner Universitäten LMU und TUM auf Platz 2 und 6 sowie dem Spitzenreiter Regensburg getoppt.

Das Ranking fasst alle Forschungsaufenthalte ausländischer Wissenschaftler, welche in den vergangenen fünf Jahren (2007 bis 2012) über die Humboldt-Stiftung nach Deutschland gekommen sind, zusammen und stellt die deren Anzahl (etwa 6.000) in Relation zur Anzahl der Uni-Professoren. Durch diese Gewichtung wird verhindert, dass die unterschiedlichen Forschungsinstitutionsgrößen die Statistik verzerren. Interessanterweise führen aber die Unis mit der absolut höchsten Anzahl an ausländischen Forschern auch das relative Ranking an.

So kann sich die Hauptstadt im Gesamt-Ranking mit insgesamt 286 (FU) bzw. 263 (HU) Humboldtianern vor der Ludwig-Maximilians-Universität München behaupten. Auffallend ist allerdings nach wie vor der geringe Frauenanteil von nicht einmal 30% (Freie Uni) bzw. 23% (Humboldt-Uni).

Die Spitzenplätze bestätigen aber, dass Berliner Unis im Ausland einen guten Ruf haben und die Berliner Professoren enge Kontakte zu Forschungseinrichtungen im Ausland pflegen. Selbst Forschungsaufenthalte an nicht-universitären Berliner Forschungseinrichtungen wie dem FHI der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin-Dahlem erfreuen sich bei ausländischen Forschern zunehmender Beliebtheit. Das Fritz-Haber-Institut der MPG erreichte im Ranking außeruniversitärer Einrichtungen und sonstiger Hochschulen den 1. Platz vor den Max-Planck-Instituten in Heidelberg und Potsdam.

Veronika Streit (mit Bildmaterial von Rolf Handke / pixelio.de)

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