Switchfoot wurden eins mit ihren Fans – am 16.11. im C-Club

Wer Switchfoot noch nicht kannte, lernte sie am Mittwoch, dem 16. November, hautnah kennen – und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn im C-Club wurden die Kalifornier eins mit ihren Fans.

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Es begann wie ein ganz normales Rockkonzert. Nach dem Auftritt der dreiköpfigen britischen Vorband In Case Of Fire, welche mit Songs wie „Are You Ready“ die Stimmung bereits sehr gut anheizten, betraten Switchfoot die Bühne im Berliner C-Club und gaben mit ihrem Opener „Mess Of Me“ und einer Reihe weiterer Up-Tempo-Nummern erst mal richtig Gas. Gleichzeitig zauberten sie aber auch eine einzigartig vertraute Atmosphäre, die sich sofort wie ein warmer Sommernebel über die kleine Schwester der Columbiahalle legte.

In Zeiten wie diesen, in denen Rockbands ihre Shows oft völlig emotionslos ohne den geringsten Kontakt zum Publikum herunterspielen, weil die Konzerte in radikal steril gehaltenen Konzerthallen stattfinden, in denen man Becherpfand zahlt, nicht rauchen darf und selbst 300 Zuschauer durch dicke Metallabsperrgitter so vom Geschehen abtrennt, dass sie keine zwei Meter an die Bühne herankommen geschweige denn hinaufklettern und sich solch verpönten Vergnügungen wie Stagediving hingeben können, ist es schön zu sehen, dass es zumindest noch Bands gibt, die sich trotz des immer weiter aussterbenden Rock’n’Roll-Flairs hierzulande um einen engen Kontakt zum Publikum bemühen. Switchfoot sind so eine Band – sie gingen letzte Woche Mittwoch den umgekehrten Weg, verlagerten die Bühne immer wieder ins Publikum und wirkten dabei so „in sync“ mit ihren Fans, dass sie die von leidenschaftslosen Gesetzesmachern auferlegte Distanz zwischen Künstler und Publikum – zumindest an diesem Abend im C-Club – auf außergewöhnliche Weise überwanden.

Sänger Jon Foremans E-Gitarre trug die Aufschrift „Vice Verses“, den Namen des neuen Switchfoot-Albums, welches die Band Ende September dieses Jahres weltweit veröffentlicht hatte; und das erste Lied, das die Fünf am 16. November von diesem – im Hinblick auf seinen Vorgänger „Hello Hurricane“ – etwas schlagzeug- und basslastigeren Album spielten, war „The Original“, bei dem Jon das Publikum direkt zum Mitsingen animierte. Bereits davor war er intensiv mit den Zuschauern auf Tuchfühlung gegangen, als er bei „Stars“ auf die Absperrung gestiegen war und die Fans in der ersten Reihe ganz persönlich mit einem festen Händedruck begrüßt hatte.

Sei es Jons Trommeln oder das Aufknöpfen seines Hemdes bei „The War Inside“, der Gitarrenwechsel und Einsatz einer Mundharmonika bei „Your Love Is A Song“ oder das vollständige Eintauchen in die Menge bei „Souvenirs“ und „Restless“ („I want to be a Berliner for just one night!“) – man hatte das Gefühl, dass bei jedem Switchfoot-Lied etwas Besonderes passierte, was das Konzert unheimlich spannend, abwechslungsreich und – trotz der insgesamt gut zwei Stunden Spielzeit – extrem kurzweilig wirken ließ.

Immer wieder animierten Switchfoot ihre Fans auch zum Mitsingen – so zum Beispiel bei „Needle And Haystack Life“ vom letzten Studioalbum „Hello Hurricane“, bei dem die Bühne komplett in rosa Licht getaucht war, oder bei Klassikern wie „This Is Your Life“, „I Dare You To Move“ und dem ganz neuen „Where I Belong“.

„It’s great to be in Berlin tonight“, rief Switchfoot-Sänger Jon Foreman nach „This Is Your Life“ und lud die Anwesenden anschließend großzügig ein, mit ihm in seine Heimat Kalifornien zu kommen: „I invite you all to California, all of you guys, just come with us to California!“ Diesem Aufruf hätte sicher so Mancher gerne Folge geleistet; tatsächlich schafften es Switchfoot aber, der Menge durch das konstante Schaffen verträumter, teils tranceartiger Klangwelten das Gefühl zu geben, wirklich im sonnigen Kalifornien zu sein, zusammen mit Jon und dem Rest der Band „some crazy memories from tonight“ zu sammeln und diese für spätere Zeiten aufzubewahren. Sympathisch machten den Sänger vor allem seine Ansagen zwischen den einzelnen Stücken: Fast immer erhielt das Publikum eine Erklärung, worum es im folgenden Song ging: „This is a song about motion and change“, hieß es beispielsweise vor „I Dare You To Move“, bei dem es kurz akustisch wurde, bevor die Band ihn in kompletter Besetzung und Lautstärke zu Ende spielte. Selbst schwierige Themen wie der Tod wurden nicht außen vor gelassen: „Sooner or later all of us die“, erklärte Jon vor „Where I Belong“, schaffte es allerdings, diesem Umstand auch etwas Positives abzugewinnen, indem er betonte, „that every day we have here is a gift“.

Am Ende ihrer fulminanten Show ließen Switchfoot es dann mit den metal-artigen Hymnen „Dark Horses“ und „Meant To Live“ noch einmal so richtig krachen, bevor sie unter tosendem Applaus die Bühne verließen. Den anwesenden Fans reichte das jedoch noch nicht – sie forderten lautstark nach einer Zugabe, welche sie mit „The Sound“ auch bekamen. Den Song widmeten Switchfoot dem Menschenrechtler und Pfarrer John M. Perkins, „a man who believes that love is louder than violence”, wie Jon vorher erklärte. Er gab noch einmal alles, ja, am Ende stieg er sogar zu Schlagzeuger Chad Butler aufs Podest und wirkte dabei fast wie ein Prophet.

Während Switchfoot schließlich zum zweiten Mal die Bühne verließen, sang das Publikum einfach weiter – so lange, bis Jon – nun nur noch mit einem hautengen T-Shirt bekleidet – und seine Band noch einmal die Bühne betraten und „Hello Hurricane“ mit den Fans zusammen sangen: „You can’t silence my love“ – wie passend! Anscheinend trugen die Zuschauer im C-Club an diesem Abend eine Menge Liebe in sich, denn selbst, nachdem im Saal das Licht anging, Musik vom Band gespielt und die Mikrofone abgeschraubt wurden, hörten sie nicht auf, Switchfoot-Lieder zu singen. Das veranlasste Sänger Jon schließlich dazu, noch zwei weitere Akustikzugaben zu geben: „Only Hope“ und „24“ spielte er mitten im Publikum – nur mit seiner Gitarre, umringt von Fans, welche freudestrahlend jedes Wort mitsangen. Einfach rührend!

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