Okkervil River am 18.05 im Postbahnhof – For real!

Ganze drei Jahre haben wir gewartet. Nun sind die Texaner Indie-Folk Rocker mit einer neuen Platte und neuer musikalischer Vielfalt wieder da. Mit „I Am Very Far“ veröffentlichte die Band um Will Sheff am 10. Mai ihr neues, lang ersehntes Album. Das Warten hat sich gelohnt!

Okkervil River

© Notwist | wikipedia.org

Das neue Album klingt dieses Mal ein wenig anders als seine Vorgänger. Nicht mehr so folklastig, mit mehr Streichern, Horn-, Chor- und Orchester-Arrangements. Ganz nebenbei hört man auch mal Geräusche von durch den Raum geworfenen Aktenschränken oder das Vor- und Zurückspülen eines Tapes. Aufgenommen wurde das neue Werk während ein paar intensiver Sessions in verschiedenen Studios mit bis zu zwölf Musikern in einem einzigen Raum. Ziemlich untypisch für Will und seine im Laufe der Jahre immer mal wieder wechselnden Bandmitglieder. War es doch sonst Standard, sich monatelang im Studio zu verkriechen und erst wieder herauszukommen, wenn das Album vollendet war. Die Zeiten ändern sich, aber gute Musik bleibt!

Will Sheff, als einziges (und letztes) Gründungsmitglied noch in der Band aktiv, hatte nebenbei mit Jonathan Meiburg noch eine andere Band namens Shearwater. Diese spielten vor drei Jahren hier in Berlin auch als Vorband von Okkervil River, mittlerweile aber wieder ohne Jeff, da der sich noch einigen anderen Projekten widmete. So produziert er zurzeit ein neues Album mit dem Singer-Songwriter Roky Erickson und der Band Birth of Youth, schreibt Solo-Songs und veröffentlichte auch eine eigene Single namens „Will Sheff Covers Charles Bissell, Charles Bissell Covers Will Sheff“.

Richtig bekannt wurde die Band mit ihrem 2005er Album und der gleichnamigen Single-Auskopplung „Black Sheep Boy“. Ursprünglich stammt der Song von Neutral Milk Hotel, welche die Musiker inspirierten. Neutral Milk Hotel war Mitte der Neunziger eine der ersten Indie Bands, welche noch vielen anderen Bands wie Arcade Fire und The Decemberists ein Vorbild sind. Der Song „For real“ ist ebenfalls einer der Klassiker auf jeder Indie-Party.

Wer sich von Okkervil River als Liveband überzeugen oder auch inspirieren lassen möchte, sollte am Mittwochabend, dem 18. Mai 2011 die Gelegenheit nutzen und sich im Postbahnhof am Ostbahnhof einfinden. Karten sind für knapp 20 Euro noch überall erhältlich. Hingehen lohnt sich auf jeden Fall, und wer weiß, vielleicht müssen wir wieder drei Jahre auf die nächste Gelegenheit warten.

Tina Schwabe (mit Bildmaterial von en.wikipedia.org)

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