Starke Stimmen – starke Stimmung! | K(l)eingeld & StadtkinT in der Junction Bar

Mittwoch, 13. April in der Junction Bar in Kreuzberg: Der Keller des Clubs füllt sich langsam, und aus den Boxen tönt die Stimme des Ich + Ich-Sängers Adel Tawil. Gleich zwei Berliner Bands sind für diesen Abend angekündigt – die eine bereits seit fünf Jahren auf den Bühnen der Hauptstadt zu Hause, die andere gerade frisch ins Leben gerufen.

© Veronika Streit

© Veronika Streit

K(l)eingeld eröffnen kurz nach 21 Uhr das Live-Spektakel mit rockigem Gitarrensound: „Steig ein!“ heißt ihr Opener, und wer weibliche Stimmen à la AnNa R. (Rosenstolz) in Kombination mit altbewährtem Schrammelrock mag, dem fällt es nicht schwer, dem Aufruf der Sängerin Folge zu leisten und das Tanzbein zu schwingen. Musikalisch irgendwo zwischen Echt, Silbermond und Rosenstolz angesiedelt, versteht die Band um Songwriter Chris es, einen
Ohrwurm nach dem anderen zu liefern. Frontfrau Katrin bezieht das Publikum immer wieder mit in ihre Show ein und singt in rockig-fetzigen Gute-Laune-Songs davon, wie sie die Welt verändern möchte – „nicht morgen, sondern jetzt“. Zum Abschluss holen K(l)eingeld dann den zweiten Act des Abends aufs Podium und lassen ihren Auftritt mit einer gemeinsam einstudierten Nummer ausklingen.

Die Chemie scheint zu stimmen, auch wenn StadtkinT – die Schreibweise mit T ist dem bereits vergebenen Domainnamen geschuldet – eine gänzlich andere Musikschiene fahren: Als Sänger Christoph und Gitarrist Felix die Bühne betreten, vermutet man zunächst ein Singer-Songwriter-Duo mit melancholischen Akustiksongs, aber weit gefehlt! Felix spielt Gitarre für zwei, und Christophs Stimme erfüllt den Raum selbst bis in die hinterste Ecke der Junction Bar. Wer glaubt, dass eine impulsiv treibende Rhythm-and-Blues-Stimme nicht zu knackigen Akustikgitarrensounds und sanften Klavierklängen (denn Klavier spielen kann der StadtkinT-Frontmann auch) passen, der wird hier und heute eines Besseren belehrt. Voller Leidenschaft singt Christoph von doppeltem Glück und geteiltem Leid, verborgener Intuition und Reisen bis ans Ende der Welt. Der Zuhörer wundert sich in „Montag, Dienstag, Mittwoch“ mit ihm, warum die Zeit so schnell vergeht und es schließlich nach dem letzten Song „Vorbei“ auch wirklich schon vorbei ist.

Das Repertoire des Duos ist noch recht übersichtlich. Doch auch wenn das Konzert für die Gäste der Junction Bar kurz vor Mitternacht bereits beendet ist – für StadtkinT ist dies erst der Anfang; denn dass sie sich Gehör verschaffen können, haben sie an diesem Abend eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Veronika Streit

1 comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert