VELOBerlin 2011 – Das Fahrrad und die Zukunft urbaner Mobilität

Die Sonne lacht, die Temperaturen steigen; und nicht nur die. Auch immer mehr Berliner steigen, und zwar auf ihr Fahrrad. Dazu passend lud am 26. und 27. März die VELOBerlin, die neue Messe rund um das Thema Fahrrad und urbane Mobilität, zum ersten Mal in die Messehallen im Schatten des Funkturms.

Mehr als 8.000 Besucher überzeugten sich an den zwei Tagen von den Angeboten und Trends der etwa 160 Aussteller. Zwar haben das gute alte City-Bike, Mountainbikes und Rennräder noch nicht ganz ausgedient, doch zeigten die ausgestellten Exponate einige deutliche Trends auf. In Berlin zählen sie bereits seit Jahren zum fast alltäglichen Straßenbild: Retro-Bikes soweit das Auge reicht. Dabei ist das scheinbar alte doch nur oberflächlich: hochwertige Verarbeitung und ausgewählte Materialien sorgen zwar für den gewünschten Vintage-Look, doch handelt es sich um hochmoderne und vor allem stylische Produkte – nicht vergleichbar mit den alten Drahteseln vom Flohmarkt.

Auffällig auch die große Anzahl an Liegerädern. Zwar sind auch diese bereits seit Jahren auf dem Markt, doch wurde den fahrbaren Liegestühlen auf der Messe besonderes Interesse zuteil. Zahlreiche Besucher nutzten gleich vor Ort die seltene Gelegenheit, ein solches Gefährt auf dem Testparcour Probe zu fahren.

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In Zeiten, in denen die ganze Welt vom Elektroauto spricht, ist auch das Elektrofahrrad nicht weit entfernt. Obwohl es hier nicht darum geht, teuren und umweltverschmutzenden Sprit zu sparen, findet der Elektromotor in immer mehr Fahrrädern Anwendung. Das E-Bike ist auf dem Vormarsch. Selbst Mountainbikes werden nun mit Elektromotor ausgestattet.

Neben Herstellern und Händlern präsentierten sich am Wochenende auch zahlreiche Anbieter von Fahrradreisen und Interessenverbände in den Hallen der Messe Berlin. Bereits einen Tag vor Messebeginn nahm sich der Fachkongress METROMOBILE den Anforderungen urbaner Mobilität in der heutigen Zeit an. Wie der BUND Berlin erst kürzlich in einer Pressemitteilung bekanntgab, ist der Anteil der Fahrradfahrer am Gesamtverkehr innerhalb Berlins auf 13,1 Prozent angestiegen.

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Besonders in den inneren Bezirken platzen die Radwege aus allen Nähten. Daher fordert der BUND in einem Maßnahmenkatalog für den Radverkehr den Senat und die Bezirke dazu auf, mehr Radstreifen oder gleich Fahrradstraßen – direkte Strecken für Fahrradfahrer möglichst ohne Behinderung durch den Automobilverkehr – anzulegen. Die Zukunft des Fahrrads hat begonnen.

Martin Schlereth

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