Kommt der Ronald-Reagan-Platz am Ku’damm?

Anlässlich seines 100. Geburtstags sprechen sich immer mehr Unionspolitiker für die Benennung eines Platzes oder einer Straße zu Ehren des ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan aus. Damit sollte Reagans Einsatz für das Ende des Kalten Krieges und den Fall der Mauer gewürdigt werden.

© White House Photographic Office / arcweb.archives.gov

Bereits im vergangenen Dezember brachte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) eine Ehren-Plakette für Ronald Reagan am Brandenburger Tor ins Gespräch. Berliner CDU-Politiker gehen jetzt noch einen Schritt weiter und fordern die Umbenennung einer Straße oder eines Platzes. Die CDU-Fraktion aus Charlottenburg-Wilmersdorf  tritt nun mit dem Vorschlag auf den Plan, den Joachimstaler Platz am Kurfürstendamm in Ronald-Reagan-Platz umzubenennen.

Zwei Jahre vor dem Mauerfall fordert Reagan in seiner berühmten Rede vor dem Brandenburger Tor den sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow dazu auf, die Mauer zu öffnen („Mr. Gorbachev, open this gate! Mr. Gorbachev, tear down this wall!“); die wohl berühmteste Berlin-Rede eines US-Präsidenten nach JFKs „Ich bin ein Berliner“ aus dem Jahr 1963. Diese hat Kennedy nicht nur die Herzen der Berliner im Sturm zufliegen lassen, sondern auch den John-F.-Kennedy-Platz in Schöneberg eingebracht. Reagan ist zwar seit 1992 Ehrenbürger Berlins, nach einer Reagan-Straße oder einem Reagan-Platz sucht man in der deutschen Hauptstadt jedoch vergeblich. Gegnwärtig sieht es danach aus, als würde dies auch so bleiben. Der rot-rote Senat sieht bisher noch keine Veranlassung zu einer Umbenennung. Reagans Rolle bei der Beendigung des Kalten Krieges ist indes nicht unumstritten. So bezeichnete er die Sowjetunion auch als „Reich des Bösen“. Ob dies wirklich zur Entspannung oder gar zur Maueröffnung geführt hat, bleibt dahingestellt.

Martin Schlereth (mit Bildmaterial von arcweb.archives.gov)

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