Nach der Räumung, ist vor der Randale!

Was zunächst nach einer mehr oder weniger unspektakulären Räumung ohne größeren Widerstand aussah, entpuppt sich Tage später nicht nur für die deutsche Polizei als Brandherd. Selbst in Kopenhagen wurden Auseinandersetzungen mit Liebig14-Hintergrund dokumentiert.

© liebig14.blogsport.de

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So sollen sich Kopenhagener Autonome am vergangenen Freitagabend – aus Sympathie mit den ehemaligen Liebig14-Besetzern, wie berichtet wird – Gefechte mit der lokalen Polizei geliefert haben. Neben Steinen, sollen auch Flaschen und Sprengkörper geflogen sein, so Angaben der dänischen Polizei. Die Auseinandersetzungen sollen unmittelbar vor dem linksalternativen Zentrum „Ungdomshus“ stattgefunden und bis in die späte Nacht über angedauert haben.

Auch hierzulande weiß die Polizei seit Tagen von Ausschreitungen, welche in Zusammenhang mit der Räumung des autonomen Wohnprojekts in der Friedrichshainer Liebigstraße 14 stehen sollen, zu berichten. Erst in der Nacht auf den Samstag (5. Februar) hinterließ eine Gruppe von Steinewerfern ein Bild der Zerstörung in Berlin-Mitte. Mehrere Schaufenster von Boutiquen und Läden in der Alten Schönhauser Straße fielen den Angriffen zum Opfer – vielerorts fehlen Pflastersteine auf dem Gehweg.  Zu gewaltsamen Übergriffen aber, kommt es nicht nur in Berlin.

Auch in Hamburg verzeichnet die Polizei seit der Räumung des Berliner Wohnprojektes am 2. Februar eine größere Gewaltbereitschaft vonseiten Autonomer. Das Hamburger Schanzenviertel – traditioneller Veranstaltungsort der „Tanz-in-den-Mai-Randale“ – wird seinem Namen wieder einmal gerecht. Immer wieder kommt es zu wüsten Szenen, Sachbeschädigungen und Steinwürfen auf Polizisten.

Der Berliner Polizeipräsident, Dieter Glietsch, fasst die Situation neutral zusammen. „Eine Polizeiwache, mehrere Bankfilialen, Supermärkte, die O2World, der Liegenschaftsfonds, der Ostbahnhof, ein Autohaus, zwei Kaufhäuser, Modegeschäfte, Bürogebäude, Straßenlaternen, die BSR, ein BVG-Bus, Autos, eine Telefonzelle und ein Stromverteilerkasten“, sollen den Attacken der Randalierszene „in blinder Zerstörungswut“ zum Opfer gefallen sein – Stand: 3. Februar.

Nachdem Randalierer im Vorfeld der Räumung die Drohung „Bei Räumung eine Million Schaden“ verlauten ließen, bleibt abzuwarten ob der tatsächlich angerichtete Schaden den Steuerzahler nicht noch teurer zu stehen kommt. Nach Aussage des Polizeipräsidenten Glietsch jedenfalls, dürfte noch einige Zeit vergehen bis dieser zu beziffern ist. Über die Kosten für den Einsatz der rund 2.500 Beamten anlässlich der Räumung selbst, kann bisweilen nur gemutmaßt werden.

Bernard Bruck (mit Bildmaterial von liebig14.blogsport.de)

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