Katholische Kirche folgt allgemeinem Trend: Papst Benedikt XVI. zieht es nach Berlin

Berlin liegt seit Jahren schon im Trend und lockt Menschen aus aller Welt an die Spree. Besondere Faszianation übt die Stadt auf Künstler, Kreative und Partywillige aus. Nun kann sich auch der Vatikan der Anziehungskraft Berlins nicht mehr erwehren: Papst Benedikt XVI. kommt nach Berlin.

Hinter_der_Katholischen_Kirche

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Auf Einladung des Bundespräsidenten Christian Wulff wird Papst Benedikt XVI. im nächsten Jahr seinem Geburtsland einen Besuch abstatten und dabei auch in Berlin Halt machen. Zwar kam Benedikt, nachdem er von Kardinal Ratzinger zu Papst Benedikt XII. wurde, bereits zweimal nach Deutschland, doch steht nun sein erster offizieller Staatsbesuch als Oberhaupt des Vatikans an. Nach der Visite von Johannes Paul II. im Jahr 1996 wird es überhaupt erst der zweite Besuch eines katholischen Kirchenoberhaupts in Berlin sein.

Die Mehrheit der Berliner ist konfessionslos. Und obwohl es zahlreiche Kirchenbauten in der Stadt gibt, sind die katholischen Gotteshäuser gar nicht so leicht zu finden. Da hilft es ungemein, dass eine Straße neben der St. Hedwigs-Kathedrale am Bebelplatz, immerhin Berliner Bischofskirche und somit bedeutendster katholischer Sakralbau der Stadt, „Hinter der Katholischen Kirche“ heißt und den Bau unmissverständlich als solchen ausweist. Berlin gilt überhaupt mit einem Katholikenanteil von gerade einmal neun Prozent nicht gerade als Mekka des Katholizismus – ok, der Vergleich hinkt. Sonntag vormittags findet man in Berlin mehr Menschen beim Durchfeiern im Berghain oder beim Bummeln über den Flohmarkt am Mauerpark als beim Kirchengang. Dennoch wird der Pontifex auf seiner Deutschlandreise 2011 auch Station in der Bundeshauptstadt machen.

Die Deutschlandreise des Papstes ist für September 2011 vorgesehen. Auf dem Plan stehen neben Berlin auch noch Abstecher nach Freiburg und Erfurt. Ob der Pontifex auch eine große Messe in Berlin halten wird, ist bislang noch nicht geklärt. Als Veranstaltungsort bietet sich natürlich das Olympiastadion an. Doch vielleicht schließt sich der Papst auch bei der Suche nach einem Messestandort dem allgemeinen Trend an und zieht auf das Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Andere Messen wie die Popkomm, YOU oder BREAD & BUTTER haben es vorgemacht. Egal wo, trotz aller Probleme und Konflikte werden dann aber sicherlich zigtausende die Papstmesse besuchen und somit zeigen, dass sie nach wie vor „Hinter der katholischen Kirche“ stehen. Andere wiederum werden den Papstbesuch nur als eine weitere Attraktion der pulsierenden Metropole Berlin ansehen.

Martin Schlereth

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