Fußballer des FC St. Pauli holen mit Stil und Lässigkeit den Meistertitel

Spieglein, Spieglein an der Wand. Wer hat das schönste Trikot im ganzen Land? Mit dieser Frage befasste sich ein Jury der Berliner Mediadesign Hochschule und unterstrich damit, dass Fußball auch etwas für das modebewusste Auge sein kann. Der Titel ging indes völlig überraschend nach Hamburg.

Knapp zwei Wochen vor dem Start der neuen Bundesliga-Saison ist der erste Meistertitel für die Spielzeit 2010/11 bereits vergeben. Titelträger ist überraschend der Hamburger Kult-Club FC St. Pauli. Der Titel sagt jedoch weniger über die fußballerischen Fähigkeiten der Kiezkicker als über deren ästhetisches Erscheinungsbild aus. In einem seit 2007 durchgeführten Ranking kührt eine  aus Lehrenden des Studiengangs Modedesign an der Mediadesign Hochschule Berlin (Md.H) bestehenden Jury den Trikotmeister des Jahres.

© Bernd Sterzl / pixelio.de

In der Bewertung der Jury hieß es, dass das außergewöhnliche milchkaffebraune und bitterschokoladenbraune Wendetrikot „lässig und trotzdem super sportlich“ sei. Mit diesem Trikot kommt der Träger überall gut an: „auf dem Fußballfeld, in Clubs, in Gesellschaft, im Bett“ (!). Zudem drücke das Trikot die Sonderstellung des Clubs und das damit verbundene Lebensgefühl St. Paulis aus. Auf den Plätzen folgen das „eleganteste Trikot der Bundesliga 2010“ vom SC Freiburg sowie der „moderne Klassiker“ des Hamburger Sportvereins.

Die sportliche Elite der Bundesliga findet sich im Moderanking lediglich im Mittelfeld wieder. So schafft es Schalke 04 mit einem Trikot, das „weder herausragend, noch wirklich schrecklich“ ist, auf Rang 12. Damit stehen die Gelsenkirchener immerhin einen Platz vor den Bayern aus Müchen. Da diese aber auf dem Platz so gut sind, sei die „optische Belästigung durch Streifen-Chaos“ eh schon wieder egal.

Trikots wie Straßenschilder und Säcke
Betrachtet man modische Gesichtspunkte, so würden Bayer Leverkusen, der FSV Mainz 05 und Borussia Mönchengladbach aus der ersten Liga absteigen. Das Leverkusener Trikot sehe mit seinem Diagonalstreifen aus „wie ein Verbots-Schild im Straßenverkehr, das jeden Spieler wie „durchgestrichen“ aussehen lässt“. Das Mainzer Trikot sei gar nur ein „roter Sack mit Ärmeln drin“. Schlimmer fiel das Urteil nur noch für das Trikot der Gladbacher Fohlen aus. Die Jury attestierte bei den „weißen, nichtssagenden und unglaublich langweiligen Outfits“ gar  „die pure Abwesenheit jeglichen Designs“.

Nach dem Abstieg der Hertha ist dieses Jahr kein Berliner Club im Ranking zu finden – und dies vollkommen zurecht. Denn in der vergangenen Saison hat die Hertha nicht nur die sportlichen Ziele verfehlt, sondern konnte mit dem Modell „Sträflingskleidung deluxe“ auch in der Trikotmeisterschaft  nur Rang 16 erreichen. Es bleibt abzuwarten, ob die kommende Saison genutzt wird, um sportlich wie modisch den Wiederaufstieg zu schaffen.

Martin Schlereth (mit Bildmaterial von pixelio.de)

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