Mundraub 2.0 | Wildpflücken erwünscht!

Was bis 1975 einen Straftatbestand darstellte, ist heute legal, wenn nicht gar erwünscht. Die Rede geht vom Wildpflücken. Auch in Berlin erreichen die Früchte nach und nach die nötige Reife um sie genüsslich verspeisen zu können. Stattdessen verrotten viele dieser Früchte. Die Seite mundraub.org listet herrenlose, vergessene oder aber unbekannte Orte auf an denen sich Obstbäume und -sträucher zum Ernten befinden.

© mundraub.org

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Das Konzept ist denkbar einfach und dennoch außergewöhnlich und neu. Die Berliner Initiative mundraub.org bietet eine Plattform, auf welcher ein jeder Besucher wilde oder herrenlose Obstbäume zum Abernten markieren kann.  Diese Idee wurde am 23.11.2009 vom Rat für Nachhaltige Entwicklung als aussichtsreich und zukunftsfähig eingeschätzt und mit dem Nachhaltigkeitspreis prämiert.

Im Nordosten der Republik wurde vor einigen Wochen der Obstnotstand ausgerufen. Dass auch in Berlin der ein oder andere Obstbaum geerntet werden möchte, davon kann man sich auf der interaktiven und nach Obstsorten unterteilten Karte der Mundraub-Initiative versichern.Es gab einfach zu viele Äpfel, Birnen und Pflaumen an den Alleen und in den verlassenen Gärten der landflüchtigen Bevölkerung. Nicht selten endete die Fahrt über von Obstbäumen umrandete Straßen in einer Rutschpartie durch Mus und Kompott. Dieser Zustand soll – geht es nach der noch jungen Initiative – der Vergangenheit angehören. Obst gehört nicht auf die Straße, sondern in den Mund!

„Neben der interaktiven MundraubMap werden außerdem Freigaberegelungen mit öffentlichen und privaten Eigentümern sowie Geschäftsmodelle für regionale Akteure erarbeitet.“, so die Initiative in einer Pressemeldung. „Gratis, als euer Geschenk und als Geschenk der Natur.“

Bernard Bruck (mit Bildmaterial von mundraub.org)

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