Bundestrainer Löw setzt im WM-Kader auf die Berliner Friedrich und Boateng

Am Donnerstag gab Bundestrainer Jogi Löw in Stuttgart das vorläufige Aufgebot für die in knapp 5 Wochen beginnende Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika bekannt. Auch zwei Berliner dürfen sich über ihre Berufung freuen.

© Rike / pixelio.de

Zwei Tage vor seinem vermeintlich letzten Spiel für die Berliner Hertha wurde Arne Friedrichs (zum Porträt) in das 27-köpfige vorläufige WM-Aufgebot des DFB bestellt. Nur die wenigsten dürften von der Nominierung Friedrichs überrascht gewesen sein. Immerhin kann der (Noch-)Hertha-Kapitän bereits 8 Jahre Länderspielerfahrung, zwei EM- und eine WM-Teilnahme sowie insgesamt 69 Einsätze in der DFB-Elf vorweisen. Allerdings wartet der bald 31-jährige Verteidiger immer noch auf seinen ersten Treffer im Nationaltrikot. Die WM wäre sicher geeignet für diese Premiere.

Nicht so sicher konnte sich Jérôme Boateng bezüglich seiner Nominierung sein. Der U-21-Europameister von 2009 hat beim Hamburger SV eine ziemlich durchwachsene Saison hinter sich. Einst spielte der 21-jährige gebürtige Berliner für Tennis Borussia und Hertha BSC. Bei der Hertha bildete er zusammen mit seinem Bruder Kevin-Prince Boateng (FC Portsmouth) und Ashkan Dejagah (VfL Wolfsburg) die so genannte „Wedding-Connection“. Das Trio stand für die Hoffnung auf eine blühende Fußballzukunft in der Hauptstadt, zeichnete sich aber ebenso durch rüpelhaftes Verhalten auf. Inzwischen hat sich Jérôme zum ruhigen und gestandenen Profi gewandelt, und so darf er sich berechtigte Hoffnungen auf die Reise nach Südafrika machen. Am 23. Juni könnte es dann zum historischen Bruderduell kommen, da Jérômes Bruder Kevin-Prince im Trikot Ghanas auflaufen soll.

Weniger Glück bei der Nominierung war Robert Huth beschieden. Huth, der das Fußballspielen beim VfB Fortuna Biesdorf und Union Berlin gelernt hat, spielt bereits seit 8 Jahren in England und hat es bei seinem aktuellen Verein Stoke City sogar zum Kapitän  gebracht. Auf der Insel wird der Verteidiger ob seiner Statur respektvoll „the Berlin Wall“ genannt. Auf die „Huuuuuuuuuuuth“-Anfeuerungsrufe wird man in diesem Sommer jedoch verzichten müssen.

Ganz sicher ist die WM-Telnahme der anderen beiden Berliner allerdings auch nicht. Bis zum 1. Juni muss Bundestrainer Löw noch 4 Spieler aus dem Kader streichen und bei der FIFA das endgültige 23-köpfige DFB-Aufgebot für die Weltmeisterschaft anmelden. Der Countdown läut…

Der vorläufige deutsche WM-Kader sieht wie folgt aus:
Tor:
Jörg Butt (Bayern München), Manuel Neuer (Schalke 04), Tim Wiese (Werder Bremen)

Abwehr:
Dennis Aogo (Hamburger SV), Holger Badstuber (Bayern München), Andreas Beck (1899 Hoffenheim), Jerome Boateng (Hamburger SV), Arne Friedrich (Hertha BSC Berlin), Marcell Jansen (Hamburger SV), Philipp Lahm (Bayern München), Per Mertesacker (Werder Bremen), Serdar Tasci (VfB Stuttgart), Heiko Westermann (Schalke 04)

Mittelfeld:
Michael Ballack (FC Chelsea), Sami Khedira (VfB Stuttgart), Toni Kroos (Bayer Leverkusen), Marko Marin (Werder Bremen), Mesut Özil (Werder Bremen), Bastian Schweinsteiger (Bayern München), Christian Träsch (VfB Stuttgart), Piotr Trochowski (Hamburger SV)

Angriff:
Cacau (VfB Stuttgart), Mario Gomez (Bayern München), Stefan Kießling (Bayer 04 Leverkusen), Miroslav Klose (Bayern München), Thomas Müller (Bayern München), Lukas Podolski (1. FC Köln)

Martin Schlereth (mit Bildmaterial von pixelio.de)

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