Hertha-Spiel live in der Waldbühne

Bereits zwei Monate vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika läutet die Berliner Hertha zur Partie gegen den VfB Stuttgart am 10. April nicht ganz freiwillig die Public Viewing-Saison in der Waldbühne ein.

© Land Berlin/Thie

Nach der Randale durchgeknallter und enttäuschter Hertha-Anhänger im Anschluss an die Niederlage gegen den 1. FC. Nürnberg hat das DFB-Sportgericht den Hauptstadtclub zu einer Strafe von 50.000 Euro verurteilt. Darüber hinaus dürfen für das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart maximal 25.000 Karten an Hertha-Fans verkauft werden. Die Ostkurve, von wo aus die Randale ihren Ausgang nahm, bleibt komplett gesperrt. Die 6.600 Dauerkarteninhaber der Ostkurve müssen komplett zu Hause bleiben bzw. dürfen zumindest nicht ins Stadion – egal ob sie an den Ausschreitungen beteiligt waren oder nicht. Somit muss der große Teil des harten Kerns friedlicher Hertha-Fans für den Blödsinn der etwa 150 Chaoten mithaften. Es ist derzeit wirklich nicht leicht ein Anhänger der „alten Dame“ Hertha zu sein. Aber das Leben ist nun mal kein Ponyhof, und es hätte ja auch noch schlimmer kommen können. Vor der Urteilsverkündung standen sogar „Geisterspiele“, das heißt Spiele vor komplett leeren Rängen, zur Debatte.

Fernsehen statt Konzert

Nun haben jedoch findige Leute einen Weg gefunden, dass mehr Fans den Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga im Abstiegskampf unterstützen können – wenn schon nicht direkt vor Ort im Olympiastadion, dann doch wenigstens mit etwas Stadionatmosphäre in der Waldbühne. Wo im kommenden Sommer die Philharmoniker oder Pink für Konzerterlebnisse sorgen werden, können etwa 20.000 Fußballbegeisterte die Begegnung auf einer Großbildleinwand verfolgen. Bleibt abzuwarten, ob sich die „Quasi-Stadionatmosphäre“ ins knapp 300 Meter entfernte Olympiastadion hinüberretten lässt, und die Hertha mit Unterstützung ihrer public-viewenden Fans doch noch näher an das rettende Ufer des Klassenerhalts herankommt.

Martin Schlereth (mit Bildmaterial von berlin.de)

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