Langer Tag gegen Nazis in Neukölln

Das von verschiedenen ansässigen politischen Gruppierungen, Künstlern und Händlern im Dezember 2009 gegründete Bündnis Neukölln gegen Nazis veranstaltet am heutigen Samstag einen „Langen Tag gegen Nazis“.

© www.neukölln-gegen-nazis.de

Die Kampagne ist laut Veranstalter als Reaktion auf die gestiegene Anzahl rechter Übergriffe in Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg zu sehen. Gerade in letzter Zeit haben Unbekannte vermehrt Fensterscheiben von Vereinen und Geschäftsräumen  eingeworfen oder Schmierereien mit rechtsgerichtetem Inhalt hinterlassen. Die Geschädigten hatten sich zuvor gegen rechte Gewalt engagiert. Zudem plant die rechtsextreme Szene mehrere Veranstaltungen am 1. Mai. Wie das rbb-Politikmagazin KLARTEXT berichtete, lagen der Polizei bis zum 11. März bereits drei Anmeldungen für Demonstrationen Rechter vor, darunter eine des NPD-Landesverbandes Berlin. Diese Demonstrationen dürfen als besondere Provokation gewertet werden, da der 01. Mai traditionell von linken – auch linksextremen – Gruppierungen für Demonstration und Veranstaltungen genutzt wird. Ein Aufeinandertreffen linker und rechter Demonstranten könnte die eh schon schwierige Lage mit regelmäßg ausufernder Gewalt am 1. Mai weiter verschärfen.

Der heutige Aktionstag sollte jedoch friedlich ablaufen und begann mit einem „Antifaschistischen Stadtrundgang“ durch Neukölln. Er wird im Laufe des Nachmittags und Abends an verschiedenen Standorten mit weiteren Veranstaltungen fortgeführt. Das Programm reicht dabei von der Anti-Nazi-Cartoon-Ausstellung über Filmvorführungen und Diskussionsrunden bis zum gemütlichen Kneipenabend (komplettes Programm hier).

Martin Schlereth

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