Türkiyemspor mit Berliner Tulpe für deutsch-türkischen Gemeinsinn ausgezeichnet

Der Fußballclub Türkiyemspor Berlin e.V. und die deutsch-türkische Aziz-Nesin-Europaschule wurden am Montagabend mit der Berliner Tulpe für deutsch-türkischen Gemeinsinn ausgezeichnet. Die Ehrung fand im Rahmen einer Festveranstaltung im Roten Rathaus statt und wurde von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und der früheren Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) vorgenommen.

© www.berliner-tulpe.de

Mit der Auszeichnung wird das soziale Engagement des von türkischen Migranten gegründeten Vereins. Der Regionalligist setzt sich seit Jahren gegen Homophobie ein und hat dabei auch gegen Widerstände im eigenen Umfeld zu kämpfen. Homosexualität gilt besonders im Fußball immer noch als überaus heikles Thema. Türkiyemspor arbeitet seit 5 Jahren mit dem Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg zusammen im Rahmen der Respect Gaymes unter dem Motto „Zeig Respekt für Lesben und Schwule“ und ist eines der Gründungsmitglieder des Berliner Bündnisses gegen Homophobie unter der Schirmherrschaft von Klaus Wowereit. Im Jahr 2007 wurde der Verein vom DFB mit dem Integrationswettbewerb ausgezeichnet. Zudem unterstützt der Verein die Kampagne „Nein zu Gewalt an Frauen“.

Wie wichtig das Engagement von Türkiyemspor und wie aktuell das Theama ist, zeigen auch Aussagen aus den letzten Tagen, welche im Zusammenhang mit der Affäre um den ehemaligen Schiedsrichtersprecher des DFB Manfred Amerell getätigt wurden. In einem Interview mit dem Kölner Express meinte der ehemalige Bundesligaspieler und -manager Rudi Assauer in seiner gewohnt kernigen Art, dass Fußballer, die sich outeten, „von ihren Mitspielern und von den Leuten im Stadion“ plattgemacht würden, und sich lieber eine andere Sportart suchen sollten. Auf der anderen Seite wurde letzte Woche die DSF-Dokumentation „Tabubruch – Der neue Weg von Homosexualität im Fußball“ mit dem „Adolf-Grimme-Preis“ ausgezeichnet.

Die Berliner Tulpe ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert, welche zu gleichen Teilen an die beiden Preisträger gehen, und wurde dieses Jahr zum vierten Mal von Radyo Metropol FM, dem Bildungswerk Kreuzberg, der Senatskanzlei Berlin, der Beauftragten für Integration und Migration des Senats von Berlin und der Werkstatt der Kulturen vergeben.

Martin Schlereth

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