Winter schützt vor brennenden Autos

Da soll nochmal jemand etwas gegen diesen strengen Winter sagen. Er hat doch auch seine guten Seiten. Die ungemütlichen Witterungsbedingungen scheinen potentielle Brandstifter von ihrem Werk abgehalten zu haben. So manches Auto mag auch unter seiner Schneebeschichtung einfach nicht in Flammen aufgegangen sein.

© Josef Hannig / PIXELIO

Zumindest konnte die Berliner Polizei im Januar und Februar dieses Jahres „nur“ fünf Brandanschläge verzeichnen – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wie die B.Z. berichtet hält die Polizei einen gewissen „Einfluss der Wetterlage“ durchaus für möglich, sieht jedoch auch eventuelle andere Ursachen für den Rückgang, ohne diese jedoch zu benennen. Auf der Seite www.brennende-autos.de (ja, so etwas muss es inzwischen wohl auch geben) hat man für dieses Jahr allerdings auch schon wieder 25 Brandanschläge auf Autos gezählt.

Die dennoch anhaltende Autoanzünderei ist dem Berliner Innensenator Ehrhart Körting ein besonderer Dorn im Auge und war Thema Debatte über Linksextremismus vor dem Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Körting kritisierte in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die Gerichte für eine Verurteilung mutmaßlicher Brandstifter verlangen, diese auf frischer Tat zu ertappen. Hinzu gesellt sich ein weiteres Dilemma bei der Überführung der Täter: es liegt in der Natur der Sache, dass sich bei Brandstiftung wichtige Beweismittel, wie Grill-Anzünder oder andere Brandsätze buchstäblich in Rauch auflösen. Eine komplette Überwachung der 5000 Straßenkilometer Berlins, auch mittels Videokameras, erscheine jedoch „schlichtweg unrealistisch“. Man werde stattdessen vermehrt auf Streifentätigkeit setzen.

Martin Schlereth (Bildmaterial von: www.pixelio.de)

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