Beck kritisiert Berlins Umgang mit DDR-Erbe

Der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und ehemalige Parteivorsitzende der SPD Kurt Beck bemängelt in seinem Beitrag für die Veranstaltungsreihe „Hauptstadtreden“ auf Einladung der Stiftung Zukunft Berlin den Umgang der Bundeshauptstadt mit der DDR-Vergangenheit.

In einem Manuskript, welches dem Tagesspiegel vorliegt, kritisiert Beck vor allem die mangelnde Erinnerung an die Opfer des DDR-Regimes 20 Jahre nach dem Mauerfall. „Am Checkpoint Charlie sieht es eher aus wie auf einem Krempelmarkt“, so Beck.

Beck möchte die Kritik keineswegs als Einmischung in Berliner Angelegeheiten verstanden wissen, „sondern als Eindrücke eines Besuchers, der gerne in Berlin ist“. Abschließend schickte Beck noch eine Liste von Exil-Rheinland-Pfälzern hinterher, welche Berlin mit Ihren Beiträgen bereichert hatten. Zu diesen zählten der Begründer des Nobelhotels am Pariser Platz Lorenz Adlon sowie der Architekt des Reichstages Paul Wallot. Explizit distanziert hat sich Beck jedoch vom ehemaligen Staatssekretär im Ministerium für Finanzen in Rheinland-Pfalz und späteren Finanzsenator Berlins Thilo Sarrazin. Wie Beck hatte ja auch dieser heftige Kritik an der Berliner Gesellschaft geübt.

Martin Schlereth

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