Berlin aus dem Weltall betrachtet

Wer sich immer schon die Frage gestellt hat, wie Berlin wohl aus den Weiten des Weltalls aussehen mag, wird dem ISS-Astronauten Chris Hadfield sicher dankbar sein. Sein Berlin-Foto aus dem Weltall lässt einen bislang unbekannten Blick auf die deutsche Hauptstadt und ihre Geschichte zu.

Wer als Tourist nach Berlin kommt, fragt sich sicher des öfteren wo genau zu Zeiten der DDR die Grenze zwischen Ost und West verlief. Dass das heute nicht immer so einfach zu beantworten ist, liegt nicht zuletzt daran, dass der Großteil des damaligen antifaschistischen Schutzwalls (vereinfacht auch „Berliner Mauer“ geschimpft) heute nicht mehr existiert – zum Glück. Auch viele andere Zeugnisse der damaligen innerdeutschen Teilung sind längst Geschichte.

Das am 17. April getwitterte Foto des Astronauten und derzeitigen Kommandanten der internationalen Raumstation ISS, Chris Hadfield, jedoch offenbart einem noch heute ziemlich genau wo die Grenze zwischen Ost und West verlief. Nicht dass man hier Überreste einer Mauer oder ähnlichem erkennen könnte, nein. Dafür war diese dann doch etwas zu klein.

Der Unterschied zwischen Ost und West manifestiert sich – aus dem All gesehen – vielmehr anhand der unterschiedlichen Straßenbeleuchtung. Kamen im Osten vor allem Natriumdampflampen mit gelblichem Lichtschein zum Einsatz, nutzte man im Westen Leuchtstoff- und/oder Quecksilberdampflampen, die nun einmal ein weißeres Licht produzieren. Das aus über 400 Kilometern Entfernung aufgenommene Foto des kanadischen Astronauten Hadfield ist damit auch aus historischer Sicht ein nicht unbedeutendes Zeugnis deutscher Geschichte.

In spätestens 30 Jahren soll aber auch die Straßenbeleuchtung vereinheitlicht werden. Dann kommen, auch oder vor allem der Energieeffizienz wegen, LED-Lampen zum Einsatz, die ein weißes Licht abgeben.

Bernard Bruck (mit Bildmaterial von Chris Hadfield)

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