Mediaspree: YAAM von Grundstücksverkauf bedroht!

Die Existenz des YAAM, seit 1994 Strandclub, Bar, interkultureller Treffpunkt und Veranstaltungsort zugleich, ist bedroht. Mehreren Berichten zufolge beabsichtigt der Grundstückseigentümer Urnova einen Verkauf des Geländes gegenüber dem Ostbahnhof.

© yaam.de

Mehrere Male schon, musste das YAAM – „Young African Art Market“ – seit seiner Gründung im Jahre 1994 in Berlin umziehen. Seit 1999 hat die beliebte und gut besuchte Strandbar gegenüber dem Ostbahnhof ein Grundstück gefunden, welches sich durch die Mitarbeit zahlreicher Helfer und Unterstützer im Laufe der vergangenen Jahre zu einer wahren Oase inmitten des Großstadttrubels hochgemausert hat.

Auf der offiziellen Webseite des Yaam heißt es hierzu: „Das Gelände ist nahezu perfekt. Neben einem Club gibt es zusätzlich einen Strand mit direktem Zugang zur Spree; diverse Sportmöglichkeiten (Streetball, Speedminton, Skaten, Volleyballfeld, Fussballkäfig …). Und all dies zentral gelegen, mit dem Ostbahnhof direkt gegenüber, ohne dass man innerhalb des Geländes auch nur den kleinsten Funken von dem Trubel der Großstadt spürt.

Nun aber, scheint die Existenz des Yaam ein für alle Mal bedroht zu sein. Urnova, das spanische Unternehmen, welches der Wayss & Freytag AG Projektentwicklung das Grundstück einst abgekauft hat, und seitdem ein bisher genehmigtes, jedoch bislang unrealisiertes Büroprojekt (das „Columbus-Haus“) plante, beabsichtigt einen erneuten Verkauf des Geländes. Als Interessenten sollen sich unlängst Vertreter des renommierten deutschen Bauunternehmens Hochtief im Stadtplanungsamt des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg hervorgetan haben.

Sollte Hochtief tatsächlich das Grundstück für sich beanspruchen können, ist davon auszugehen, dass das Yaam, wie bereits einige andere zuvor (etwa die Bar25 oder das Maria am Ostbahnhof) dem Projekt MediaSpree zum Opfer fallen wird. Dafür spricht nicht zuletzt die Tatsache, dass Hochtief derzeit auch die neue Deutschland-Zentrale von CocaCola an der Stralauer Alleee auf dem Gelände des ehemaligen Osthafens realisiert.

Gegen den Verkauf des Geländes jedoch, wollen sich nicht nur die Betreiber und Unterstützer des YAAM einsetzen. So warnt der Grüne Bürgermeister des Bezirks Friedrichshains-Kreuzberg, Franz Schulz, mögliche Investoren vor stadtweiten Protesten im Falle einer für das YAAM existenzbedrohlichen Übernahme des Geländes. Dem Tagesspiegel bestätigte Schulz das Kaufinteresse des Unternehmens Hochtief. Das Unternehmen selbst aber, dementiert solche Absichten zum jetzigen Zeitpunkt, wie aus einem Bericht des Tagesspiegels hervorgeht.

Die Grüne Fraktion Friedrichshain-Kreuzberg jedenfalls, zeigt sich solidarisch mit den Betreibern und Unterstützern des YAAM und organisiert daher am Montag, 24. September um 17:30 Uhr, eine öffentliche Fraktionssitzung im YAAM in deren Verlauf die Details des Verkaufs und Möglichkeiten diesen zu verhindern, erläutert werden sollen. Zu dieser Fraktionssitzung sind alle Interessierten sowie Medienvertreter herzlich eingeladen. Zudem wurde eine Online-Petition eingerichtet, auf welcher Interessierte sich für den Erhalt des YAAM einsetzen können: YAAM must survive!!!.

Bernard Bruck (mit Bildmaterial von yaam.de)

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