3.6.2012: Berlin auf der Radspur | 36. Fahrradsternfahrt & Umweltfestival am Brandenburger Tor

„Berlin auf der Radspur!“ ist das Motto der diesjährigen Fahrradsternfahrt, welche morgen, am 3.6.2012, stattfindet, und zu der wieder rund 150.000 Radfahrer aus Berlin und Brandenburg erwartet werden. Mit dem Motto möchte der Veranstalter ADFC Berlin e.V. für mehr und vor allem für jederzeit freie Radwege demonstrieren, denn häufig werden die für Radfahrer vorgesehenen Fahrspuren von rücksichtslosen Autofahrern zugeparkt, ohne dass das Ordnungsamt oder die Verkehrspolizei einschreiten.

© Katharina Wieland Müller / pixelio.de

Der Ausbau und die ausreichende Sicherung von Fahrradwegen sind in Berlin so wichtig wie nie zuvor, denn etwa jeder 9. Berliner fährt täglich mit dem Rad; in Bezirken wie Friedrichshain-Kreuzberg oder Pankow (mit dem Prenzlauer Berg) sind sogar mehr Leute mit dem Fahrrad unterwegs als mit dem PKW. Insgesamt beträgt die Länge aller Berliner Radwege etwa 650 Kilometer: Das ist ungefähr so weit wie die Luftlinie Berlin – Brüssel.

Nachdem die UNO in den 70er Jahren den 5. Juni weltweit zum „Tag der Umwelt“ erklärt und die BRD bereits im Jahr 1976 beschlossen hatte, diesen Tag auch in Deutschland einmal pro Jahr mit örtlichen Veranstaltungen zum Thema Umweltschutz zu begehen, gibt es nun bundesweit jeweils am ersten Juni-Wochenende eine Reihe Aktivitäten zum Tag der Umwelt. In Berlin ist dies die Fahrradsternfahrt sowie das u.a. vom Bundesumweltministerium geförderte Umweltfestival.

© Albrecht E. Arnold / pixelio.de© Albrecht E. Arnold / pixelio.de

© Albrecht E. Arnold / pixelio.de

Im Rahmen der 36. Fahrradsternfahrt, welche hauptsächlich vom Zweiradcenter Stadler gesponsort wird, kann am 3. Juni 2012 jeder, der im Besitz eines verkehrstüchtigen Drahtesels ist, auf einer der 19 Routen, die von Brandenburg und den Berliner Außenbezirken in die Innenstadt hineinführen, für freie Radwege mitdemonstrieren.  Als Sternfahrt wird die Veranstaltung bezeichnet, weil die teilnehmenden Radfahrer sternförmig, d.h. aus allen Himmelsrichtungen kommend, zum Brandenburger Tor radeln, wo anschließend das Umweltfestival stattfindet. Bis etwa 14 Uhr ist die Ankunft der Sternfahrer vorgesehen. Die genauen Routen und einzelnen Abfahrtspunkte können der Webseite des ADFC entnommen werden. Einen Überblick über alle Strecken gibt dieses vom ADFC zur Verfügung gestellte PDF-Dokument.

Für die Kleinen gibt es auch in diesem Jahr wieder eine Kinderroute. Sie startet um 12:30 Uhr am S+U-Bahnhof Jannowitzbrücke und führt über Alexander-, Rosa-Luxemburg-, Tor-, Tucholsky- und Friedrichstraße übers Kapelleufer zum Hauptbahnhof und von dort über Alt-Moabit und die Paulstraße zum Großen Stern und schließlich über die Straße des 17. Juni zum Brandenburger Tor. Zusätzliche Startpunkte sind der S+U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz (13 Uhr), der S-Bahnhof Oranienburger Straße (13:20 Uhr), der Washingtonplatz am Hauptbahnhof (13:40 Uhr) sowie der Große Stern (Siegessäule) um 14 Uhr. Die Gesamtstrecke beträgt etwa 9 Kilometer und soll von den Kindern in elterlicher Begleitung in kindgerechtem Tempo innerhalb von etwa anderthalb Stunden absolviert werden. Details zum Streckenverlauf können diesem PDF-Dokument entnommen werden.

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Mehrweggeschirr schont die Umwelt. © Petra Bork / pixelio.de

Am Brandenburger Tor angekommen, findet ab 14 Uhr eine Abschlusskundgebung statt. Danach können Familien noch bis 19 Uhr auf dem Umweltfestival verweilen, wo die Grüne Liga zusammen mit rund 200 Ausstellern wie beispielsweise der GASAG, einem der diesjährigen Hauptsponsoren, über Umwelt- und Klimaschutz informiert. Dort erfärt man Wissenswertes über die Herkunft der Energie, die Stromerzeugung und vieles mehr. Dazu gibt es natürlich auch ein buntes Unterhaltungsprogramm. So treten ab 11 Uhr vormittags auf der Hauptbühne am Brandenburger Tor u.a. die Berliner Bands 48 Stunden (Deutschpop), Kitealike (Bluespoprock), Heiß & Eis (Electrorap) sowie FFUNKOFF (Progressive Funk) auf. Auf der Kleinen Bühne spielen ab 11:30 Uhr u.a. die Deutschrockbands Toxic Coffee und Kreuzverhör. Weitere Attraktionen auf den Bühnen sind der Poetry-Öko-Slam, Kochshows, eine Kung-Fu-Show, Tanzperformances usw. Auch für das leibliche Wohl wird selbstverständlich gesorgt. Dabei verwendet der Veranstalter natürlich nur Mehrweggeschirr. Beim letzten Umweltfestival ist man auf diese Weise um einen Müllberg aus etwa 65.000 Trinkbechern, 77.000 Tellern und noch einmal so vielen Gabeln herumgekommen.

Wer dieses Jahr nicht bei der Fahrradsternfahrt und dem Umweltfestival am Brandenburger Tor dabei sein kann, obwohl er es gern würde, der sollte sich schon mal den Termin fürs folgende Jahr notieren: Dann findet die Großveranstaltung am Sonntag, dem 2.6.2013, statt.

Veronika Streit (mit Bildmaterial von Katharina Wieland Müller & Albrecht E. Arnold & Petra Bork / pixelio.de)

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