Vergiftete Schnäpse auf Berliner Weihnachtsmärkten

Nachdem man ihnen Schnaps angeboten hatte und ihnen nach dem Konsum schlecht wurde, haben sich mehrere Personen bei der Berliner Polizei gemeldet. Ein Unbekannter soll auf gleich zwei Weihnachtsmärkten Flaschen mit Schnaps verteilt haben, der vergiftet worden war. Das Motiv des Mannes ist nach wie vor unklar.

Günter Havlena / pixelio.de

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Von Fremden soll man nichts annehmen! Diese Devise lernen Kinder bereits im frühen Alter. Auch den nun bei der Polizei vorstellig gewordenen Besuchern zweier Weihnachtsmärkte dürfte dies bereits im Kindesalter beigebracht worden sein. Die Verlockung allerdings, eine Flasche Schnaps kostenlos geschenkt zu bekommen, dürfte größer gewesen sein als es der Verstand letzten Endes war. So griffen ein 26jähriger Italiener und seine 24jährige Begleiterin aus der Slowakei am gestrigen Donnerstag dankbar zu der Flasche, die ihnen ein Unbekannter reichte – mit erschreckenden Folgen.

Der ihnen unbekannte Mann, so die Aussage der beiden, habe gegen 17 Uhr angegeben, Vater geworden zu sein und die Passanten an seinem Glück auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz (Charlottenburg) teilhaben zu lassen. Kurz nach dem Trinken allerdings erlitten die beiden starke Krampfanfälle und mussten sich gleich mehrfach übergeben. Die 24jährige Slowakin war zeitweise sogar bewusstlos und musste stationär in eine Klinik  eingeliefert werden.

Gleiches ereignete sich nur einige Stunden später, gegen 21 Uhr, auf dem Weihnachtsmarkt am Alexanderplatz. Auch hier soll der Unbekannte versucht haben, mehreren Passanten seinen Fusel anzudrehen – mit Erfolg. Zwei Frauen im Alter von 23 und 24 Jahren soll der Mann hier durch die gleiche Geschichte dazu überredet haben, sein ganz persönliches Glück mit ihnen zu teilen. Er überreichte den beiden „Kleine Feiglinge“. Nach dem Trinken erlitten auch diese Mädchen Krampfanfälle und erbrachen sich mehrfach. Eine der beiden brach schließlich vor dem Toilettenhäuschen auf dem Alex zusammen und musste – wie auch ihre 24jährige Leidensgenossin einige Stunden zuvor – mit Bewusstseinsstörungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Aktuell werden die verteilten  Flaschen von Kriminaltechnikern auf Spuren von giftigen Substanzen, wie etwa K.O-Tropfen, überprüft. Ersten Angaben der Polizei zufolge handelt es sich rein vom Äußeren her um „handelsübliche Schnapsflaschen“. Über das Motiv des Unbekannten, der sich jeweils kurz nach dem Überreichen der Fläschen unerkannt aus dem Staub machen konnte, rätselt die Polizei. Der Mann soll etwa 45 Jahre alt, 1,80 Meter groß, von schlanker Statur  und blond sein. Die Polizei warnt die Öffentlichkeit, nichts von fremden Personen anzunehmen und rät im gleichen Atemzug zu erhöhter Wachsamkeit. Auch Standbesitzer und Sicherheitsdienste wurden zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen.

Bernard Bruck (mit Bildmaterial von pixelio.de)

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