Danish Dynamite in Berlin – Das Babylon lädt zur Lars von Trier-Retrospektive

Der dänische Regisseur Lars von Trier gilt als einer der einflussreichsten und gleichzeitig umstrittensten Vertreter seiner Zunft in Europa. Seine Filme sind alles andere als leichte Kost. Während einer Retrospektive im Babylon kann sich vom 2. bis zum 24. September 2011 jeder davon selbst überzeugen.

Das Manifest Dogma 95 stellte eine kleine Revolution in der Filmwelt dar. Mitbegründer und Galionsfigur dieser streng auf Authentizität ausgerichteten Filmgattung war der dänische Regisseur Lars von Trier. Vor einigen Jahren hat der Vorkämpfer der Handkamera die Dogmen in die Ecke gestellt und sich seiner selbst auferlegten künstlerischen Fesseln entledigt. Bei seinem neuesten Film Melancholia – mit Kirsten Dunst, Charlotte Gainsbourg und Kiefer Sutherland – handelt es sich sogar um einen Science-Fiction-Streifen; früher undenkbar. Seinem Ruf als Enfant terrible wird der Däne jedoch nach wie vor gerecht. So sorgte er bei den letzten Filmfestspielen in Cannes für einen Eklat, als er auf einer Pressekonferenz – nennen wir es mal – unbedachte Äußerungen zu seinen deutschen Wurzeln und Adolf Hitler von sich gab. Von Trier entschuldigte sich zwar später und distanzierte sich von seinen Äußerungen, der Schaden war jedoch bereits angerichtet. Die Festival-Organisatoren erklärten ihn zur Persona non grata und schlossen seinen Film vom Wettbewerb aus.

Vom 2. bis zum 24. September zeigt das Babylon insgesamt 16 Filme des umstrittenen Meister-Regisseurs. Neben seinem aktuellen Film Melancholia, welcher in einer exklusiven Preview gezeigt wird, laufen bekannte Filme wie Idioten, Antichrist, Dogville oder Dancer In The Dark, welcher im Jahr 2000 mit der Goldenden Palme von Cannes ausgezeichnet wurde. Das waren noch Zeiten. Im Programm laufen aber auch Frühwerke von Triers aus den 1980er Jahren. Am Samstag, dem 3. September, um 19 Uhr wird Lars von Trier höchstpersönlich ins Babylon kommen, um die Retrospektive zu eröffnen.

Das vollständige Programm findet sich auf www.babylonberlin.de.

Martin Schlereth

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