Gegen den Regen | Spannende Indoor-Aktivitäten in Berlin

Seit Tagen regnet es ununterbrochen in der deutschen Hauptstadt – innerhalb von nur drei Tagen fiel in Berlin fast doppelt so viel Niederschlag wie sonst im ganzen Monat Juli. So stark wie dieses Jahr regnete es letztmalig im Juli 1945. Straßensperrungen aufgrund von Überschwemmungen, undichte Dächer, abgesagte Open-Air-Veranstaltungen und unter Wasser stehende Keller waren die Folge – aber auch heillos überfüllte Museen am Wochenende. Der Unternehmenslust der Berliner tat das nasse Wetter keinen Abbruch. Hier folgen ein paar Tipps für alle, die dem Regen ebenfalls trotzen wollen und Lust auf spannende Aktivitäten im Trockenen haben.

Zum Einen wäre da die Möglichkeit, an einer Führung durch die Berliner Unterwelt teilzunehmen. Der Berliner Unterwelten e.V. bietet die Möglichkeit, aus acht verschiedenen Touren durch unterirdische Bauwerke zu wählen. So können Geschichtsinteressierte beispielsweise die Bunkeranlagen der Flaktürme im Humboldthain in der Nähe des Bahnhofs Gesundbrunnen besichtigen (jeweils dienstags und donnerstags bis sonntags um 11, 13 und 15 Uhr). Der Rundgang führt durch zwei von sieben Etagen der unterirdischen Anlage und bietet beeindruckende Blicke aus schwindelerregender Höhe sowie jede Menge interessantes Wissen über die Flaktürme, die angrenzenden Trümmerberge und die Errichtung eines der bedeutendsten Berliner Fledermauswinterquartiere. Die Standardführungen kosten 10,- Euro (ermäßigt: 8,- Euro) pro Person. Karten können nur am Tag der jeweiligen Tour im Ticketcenter des Berliner Unterwelten e.V. in der Brunnenstraße 105 (auf dem Vorplatz des Bahnhofs Gesundbrunnen) gekauft werden. Am günstigsten ist es, sich sein Ticket direkt bei Kassenöffnung um 9:30 Uhr zu sichern, weil aufgrund der begrenzten Gruppengrößen die gewünschte Tour sonst schon ausverkauft sein kann. Weitere Informationen erhält man auf der Webseite des Berliner Unterwelten e.V. www.berliner-unterwelten.de.

© Veronika Streit

© Veronika Streit

Wer sich nicht so sehr für Geschichte, aber stattdessen für gutes Essen interessiert, der kann die grauen Tage auch für einen Besuch des Nocti Vagus nutzen. Das Berliner Dunkelrestaurant im Herzen des Prenzlauer Bergs bietet ein Erlebnis der ganz besonderen Art: Bei einem Drei-Gänge-Menü in tiefster Finsternis werden die Geschmackssinne geschärft, während sich die Augen mal einen ganzen Abend lang ausruhen dürfen, denn im Essbereich des Nocti Vagus sieht man die Hand vor Augen nicht. Bedient werden die Gäste von blinden oder stark sehbehinderten Kellnern, die die Wege im Restaurant wie ihre Westentasche kennen und sie im Gänsemarsch zu ihrem Tisch und wieder zurück in die (beleuchtete) Lounge oder auch zur Toilette führen. Um auch den Hörsinn ein wenig zu reizen, bietet das Nocti Vagus seinen Gästen von Mittwoch bis Sonntag zusätzlich zum Dunkel-Menü ein spannendes Abendprogramm mit Grusel- oder Krimi-Dinner, Wissensquiz, Erotikgeschichten oder musikalischer Unterhaltung.

Wem das triste Regenwetter bis zum Hals steht, weil Jogging, Fußball oder Schwimmen auf diese Weise wortwörtlich ins Wasser fallen, der kann Sport und Spiel auch drinnen frönen. Wo? Im Café Isa Mitz mitten im Görlitzer Park! Dort befindet sich die erste Indoor-Schwarzlicht-Minigolfanlage Berlins. Neonfarben leuchtende Schläger, Böden und Wände laden Jung und Alt ein, ihr Können auf 18 Minigolf-Bahnen im Keller des Isa Mitz unter Beweis zu stellen. In fünf thematisch gestalteten Räumen müssen die knallroten Minigolf-Bälle in phantasievoll gestalteten Raumschiff- oder Großstadtdschungelkulissen eingelocht werden. Eine Runde Schwarzlicht-Minigolf kostet EUR 4,50 pro Person; Kinder zahlen EUR 3,50. Eine Reservierung unter 030 – 616 21 960 ist vor allem am Wochenende ratsam, um unnötige Wartezeiten zu vermeiden.

Neben diesen besonderen Indoor-Empfehlungen können Berliner wie Berlin-Besucher bei schlechtem Wetter natürlich genauso eins der unzähligen Museen in der Hauptstadt besuchen. Neben den Standard-Museen der Museumsinsel beherbergt Berlin aber auch etwas kuriosere, so z.B. das Currywurstmuseum in der Schützenstraße, das Buchstabenmuseum im Berlin-Carré am Alexanderplatz, das Hanfmuseum hinter der Nikolaikirche oder das Museum der unerhörten Dinge in Berlin-Schöneberg.

Die beste Nachricht für alle Regenmuffel jedoch zum Schluss: Die neue Woche verspricht Wetterbesserung. Ab Montag (1. August) soll die Sonne wieder scheinen; zur Wochenmitte werden sogar bis zu 27 Grad im Schatten erwartet.

Veronika Streit

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