NVA-Veteranen feiern sich im Tierpark

Da staunten Tierpark-Besucher nicht schlecht: Am Samstag machten sich etwa 100 Ewiggestrige auf um den 55. Jahrestag der Gründung der Nationalen Volksarmee (NVA) zu zelebrieren – mehr oder weniger öffentlich im Tierpark Friedrichsfelde und in voller Montur. Ganz so, wie damals…

© Rike / pixelio.de

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Steingraue Uniformen, DDR-Fahnen und originale Abzeichen – all das konnte man am vergangenen Samstag, 5. März, im Tierpark sehen. Genauer in der eigens zu dieser „außergewöhnlichen“ Veteranen-Feier gepachteten Cafeteria, in welcher sich die „geschlossene Gesellschaft“ zur Feier dieses speziellen Tages traf – abgeschirmt von Ordnern, welche dafür sorgten, dass sich auch wirklich nur Gleichgesinnte unter den Gästen befinden. Mit dabei unter zahlreichen anderen: der ehemalige DDR-Verteidigungsminister Heinz Keßler.

Nicht nur Politiker, auch die Leitung von Zoo und Park zeigen sich nun – im Nachhinein – entsetzt über dieses Treffen. Die Geschäftsführerin der Tierpark Berlin GmbH, Gabriele Thöne, ließ nun verlauten, dass sowohl der Betreiber der Cafeteria, als auch ein weiterer Tierpark-Mitarbeiter – welche im Vorfeld über die Veranstaltung informiert waren, dies allerdings der Geschäftsführung nicht mitgeteilt hatten – eine Abmahnung kassieren. Grundsätzlich heiße man jeden Gast willkommen, es sei denn es handele sich um Gäste, welche  sich als „Systemträger von Diktaturen oder gar Verfassungsfeinde“ entpuppen würden, so die Geschäftsführerin in einem Bericht des Tagesspiegel. Weitere juristische Schritte behalte man sich vor. Selbst die Linkspartei möchte sich von den Organisatoren und Feiergästen distanzieren und weist darauf hin, dass diese „keine politische Relevanz“ in der Partei genießen.

© Bundesarchiv

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Verantwortlich für erwähntes Treffen zeichnet sich wohl der „Traditionsverband Nationale Volksarmee“, welcher in der Vergangenheit bereits mit ähnlichen Aktionen, Treffen und Feiern auf sich aufmerksam machte. Zwar ist das Tragen von NVA-Uniformen, Abzeichen und Symbolen keineswegs gesetzlich verboten, es darf dennoch daran erinnert werden, dass es sich hierbei um Symbole handelt, welche für eine jahrzehntelange Unterdrückung der Bevölkerung und somit für eine Diktatur stehen.

Bernard Bruck (mit Bildmaterial von pixelio.de und bundesarchiv.de)

 

 

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