Eisern Union legt im Berliner Derby die alte Dame Hertha übers Knie

Nachdem sich die beiden Berliner Zweitligavereine in der Vorrunde noch unentschieden getrennt hatten, sollte nun im Rückspiel geklärt werden, wer fußballerisch das Sagen in der Hauptstadt hat.

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Bereits am Vormittag trafen sich einige hundert rotbemützte Union-Fans am Alexanderplatz, um sich auf die bevorstehende Partie einzustimmen und sich gemeinsam auf dem Weg ins Berliner Olympiastadion zu machen. Zwar trennten die beiden Hauptstadtclubs vor Spielbeginn nicht nur die knapp 30 Kilometer zwischen Charlottenburg und Köpenick, sondern auch 20 Punkte und 12 Ränge in der 2. Bundesliga, doch gingen die Eisernen siegesgewiss in die Partie.

Schon bald nach Anpfiff übernahm jedoch fast erwartungsgemäß die Hertha vor ausverkauftem Haus die Initative und ging folgerichtig in der 13. Minute durch Roman Hubniks Kopfball mit 1:0 in Führung. Den Eisernen hingegen wollte nicht viel gelingen. Umso überraschender kam der sehenswerte Ausgleichstreffer durch John Jairo Mosquera in der 37. Minute zum 1:1. Auch wenn es nicht gerade ein Feuerwerk war, was ihre Spieler auf dem Rasen abbrannten, so waren die Union-Anhänger unter den über 74.000 Zuschauern doch hinreichend begeistert, um Ihre lautstarken Fangesänge durch Bengalisches Feuer zu untermalen. Dies wiederum hüllte Teile des Stadions minutenlang in dicke Rauchschwaden. Und es blieb nicht bei dem einen Mal, denn in der 71. Minute jagte Torsten Mattuschka seinen Freistoß durch die gesamte Hertha-Abwehr ins Tor der Heimmannschaft. Der für viele doch überraschende 1:2-Auswärtssieg war perfekt.

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Die Hertha konnte trotz der empfindlichen Heimniederlage Tabellenplatz 1 in der Liga verteidigen und darf weiterhin vom direkten Wiederaufstieg träumen. Union hat seinerseits wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sammeln können. Beinahe wichtiger erscheint jedoch der prestigeträchtige Sieg gegen den nahezu übermächtig erscheinenden Gegner. Da selbst unter den Anhängern der Eisernen die Meinung vorherrscht, dass der Hertha der Aufstieg gelingen wird, bleibt die Genugtuung,  in dieser Saison in beiden Derbys ungeschlagen geblieben zu sein. Manch ein Fan des 1. FC Union sprach sogar davon, dass mit dem Auswärtssieg an diesem Tag Geschichte geschrieben wurde.

Martin Schlereth

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