Abschied vom Fahrschein – BVG führt in Berlin E-Tickets ein

Am 1.April 2011 soll es kommen, das BVG E-Ticket. Mit einer Chipkarte, zunächst ausschließlich für Abonnenten, verabschieden sich BVG und S-Bahn vom Fahrausweis auf Papier. Mit der Einführung des elektronischen Fahrscheins beendet der Verkehrsverbunde Berlin-Brandenburg (VBB) die lange und teure Diskussion um das E-Ticket und wagt den Schritt in die Zukunft.

© Kristincs / pixelio.de

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Bereits 1999 wurde das E-Ticket, so wird der Checkkartengroße Fahrschein des VBB genannt, das erste Mal getestet. Damals mussten die Reisenden das blau-gelbe „Tick.et“ noch vor einen Scanner halten, um es zu entwerten. Nachdem man das System als zu kostenintensiv abgeschlagen hatte, wurde die  Idee E-Ticket 2005 von der BVG wiederbelebt. Diesmal durfte die Chipkarte allerdings beim Entwerten in der Tasche bleiben und nur bei Aufforderung sollte sie gezeigt werden. Doch neben dem Widerstand aus den eigenen Reihen wegen der immer noch zu hohen Kosten, waren auch Datenschützer und Politiker gegen das E-Ticket. Denn neben den Kundendaten wurden auch die genauen Fahrtstrecken inklusive Uhrzeiten der Nutzer auf dem elektronischen Ticket erfasst.

Mit der am 1. April 2011 angekündigten Einführung des E-Tickets, wird es wohl auch eine Fahrpreiserhöhung geben, die laut VBB allerdings nicht aus eben dieser Neueinführung resultieren soll. Denn der Großteil der Projektkosten von ca. 5,3 Millionen Euro wird durch Fördermitteln des Bundes getragen. Vielmehr sei es nach drei Jahren ohne Tarifmaßnahmen an der Zeit über eine Preiserhöhung zu diskutieren, so ein Sprecher des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB). Wie hoch die ausfallen könnte, ist zur Zeit allerdings nicht bekannt.

Das E-ticket erhalten, werden zunächst nur die Abonnenten von Monatskarten für den Tarifbereich ABC (Berlin und Umland) und die Inhaber von Auszubildendentickets. Ihnen werden bei Beginn des neuen Bezugsjahres statt der bisher üblichen Monatsmarken aus Papier einmalig eine dauerhaft gültige Chipkarte zugesandt. Einzelfahrscheine, Tageskarten und Monatsmarken, die am Automat erworben werben, werden jedoch weiterhin als Papiertickets erhältlich sein.

Andreas Ulrich (mit Bildmaterial von pixelio.de)

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