Amnestie für Berliner Häftlinge

Weihnachten ist das Familienfest schlechthin. Während das Fest mit großen Schritten näher rückt, bereiten sich die meisten darauf vor, Heiligabend und die Festtage zu Hause bei Ihren Liebsten zu verbringen. Nun geht auch in Deutschlands Justizvollzugsanstalten der Geist der Weihnacht um.

© A.Dreher / pixelio.de

Wie jedes Jahr erhalten einige auserwählte Gefängnisinsassen in Berlin und 13 weiteren Bundesländern die Gelegenheit, das Fest der Liebe nicht hinter Gittern, sondern im Kreis ihrer Familien zu feiern. Sie profitieren dabei von der so genannten Weihnachtsamnestie. In diesem Zusammenhang haben seit dem 21. Oktober bereits mehr als 320 Häftlinge die Gefängnismauern der Berliner Haftanstalten hinter sich gelassen. Bis Neujahr werden in Berlin noch weitere 40 bis 50 Häftlinge die Strafanstalten vorzeitig verlassen dürfen.

Freiheit nicht für jeden

Doch kein Grund zur Panik! Beim Weihnachtsgnadenerweis, wie der formelle Name dieser Maßname lautet, handelt es sich keineswegs um eine wahllose Entlassungsaktion zur Leerung überfüllter Gefängnisse. Die Amnestie erlaubt es lediglich Gefangenen, die eigentlich zwischen dem 22. Oktober 2009 und dem 15. Januar 2010 freigekommen wären oder bereits zwei Drittel Ihrer Haftstrafe verbüßt haben und bei denen die Restzeit zur Bewährung ausgesetzt wurde, die Haftanstalt etwas früher zu verlassen. Gewaltverbrecher und Sexualstraftäter bleiben von der Maßnahme ebenso ausgeschlossen, wie Häftlinge, die aufgrund von Drogendelikten oder wegen Landfriedensbruch einsitzen. Grundvoraussetzung für diesen Gnadenakt ist eine gute Führung im Verlauf der Haftzeit. Zudem müssen die Aspiranten eine Unterkunft vorweisen und nachweisen, dass sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Sie werden folglich keinesfalls einfach auf die Straße gesetzt.

In diesem Sinne wünscht das Hauptstadtstudio auch ihnen ein frohes Fest, in der Hoffnung, dass sie in Zukunft keine Gründe mehr für eine Inhaftierung liefern und von nun an jedes Weihnachtsfest in Freiheit verbringen können – ganz ohne Amnestie.

Martin Schlereth (mit Bildmaterial von pixelio.de)

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